30.7. Di20:00 @Kleine Synagoge
Waxband
Aus dem wirklichen Leben auf Wachswalzen und zurück
Eintritt: 20 € / 11 €
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Ein beseeltes und inspirierendes Aufeinandertreffen früher ethnografischer Aufnahme-Technologie mit zeitgenössischer Klezmer-Aufführungspraxis - das Alte klingt neu und das Neue alt! Als um 1900 Techniken zur Aufnahme und Kopie von Kunst und Klang aufkamen, stellte das auch die Kulturschaffenden vor grundlegende Fragen, wie sich Original und Kopie, Kunst und Aufnahmematerial zueinander verhalten. Heute - im Zeitalter von Digitalisierung, Internet, Commons und OpenSource - stellen sich diese Fragen wieder neu. Unter künstlerischer Leitung von Amit Weisberger, unglaublich produktiver Protagonist der jiddischen Musik in Frankreich, nehmen Euch die Künstler*innen dieses Projekts zurück bis ganz an den Anfang und erinnern in einem dramatisch inszenierten Konzert-Abend an die Erschütterungen und Verwerfungen, zu denen ethnografische Aufnahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts geführt haben - und digitalisierte Kunst heute führt. Als besonderer Gast tritt ein Original Edison-Phonograph auf, der Euch eine Ahnung der analogen Klangwelten der frühesten Aufnahmetechnik vermittelt - und dafür, wie erstaunt Sänger*innen und Instrumentalist*innen gewesen sein mussten, als sie zum ersten Mal den Klang ihrer Stimme von der Wachswalze hörten. Viele dieser ethnografischen Aufnahmen lagen unbearbeitet in Archiven - bis sie an diesem Abend zum ersten Mal wieder einen Saal zum klingen bringen! Ein technisches, historisches, musikalisches, theatralisches und humorvolles Erlebnis der besonderen Art!
Besetzung:
Amit Weisberger (IL/F) - künstlerische Leitung, Gesang, Violine
Jérôme Block (F) - Akkordeon
Mihaï Trestian (MD/F) - Zimbal
Laurent Clouet (F) - Klarinette
Olivier Richaume (F) - Violine
ein original Edison-Phonograph
Foto: Shendl Copitman, Ethnologisches Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, Photograf: Carsten Neubert (Label)